Sonne satt, Meer und Traumstrände, Berge mit atemberaubenden Ausblicken, herausragende Architektur und Kultur – Barcelona hat wirklich alles, was das Herz begehrt! Da fällt es einem schwer, sich nicht in die katalanische Hauptstadt zu verlieben. Als Kunstliebhaberin steht Barcelona daher ganz weit oben in meinem persönlichen Städte-Ranking, denn die Stadt ist unglaublich vielfältig. Wo fängt man denn an – vor allem, wenn man nur ein paar Tage zur Verfügung hat? Zuletzt waren mein Freund und ich im Juli 2019 in der bezaubernden Metropole für fünf Tage. Wir haben jeden Tag voll ausgeschöpft und immer wieder neue Ecken kennengelernt. Was ihr unbedingt sehen müsst, lest ihr nun in unseren persönlichen Barcelona Städtereise Tipps.
Come on, let’s be free in Barcelona
Las Ramblas, I’ll meet you
Come on and dance with me in Barcelona
Drinking Sangría
I just want to be in Barcelona
Wer kennt den „Barcelona“-Song von Ed Sheeran nicht? Er versprüht einfach gute Laune! Genau dasselbe Gefühl empfindet man, wenn man sich am Barceloneta Strand befindet und auf das Meer blickt. Eine warme Sommerbrise weht einem durchs Haar, die Haut wird von der Sonne geküsst und die fröhlichen Farben der Umgebung wirken positiv aufs Gemüt. Man wird regelrecht angesteckt von der belebten Menschenmenge, die sich zum Teil am Strand und im Wasser tummeln oder sportlich betätigen. Dazu fehlen wirklich nur noch Musik zum Tanzen und Sangria, um sich nach Ed Sheeran frei in der katalanischen Hauptstadt zu fühlen. Doch ehe wir dir erklären, wie ihr nach Barcelona gelangt und wo man am besten übernachtet, schaut euch gern unser YouTube Video an:
Wie komme ich nach Barcelona?
Je nach Belieben und Zeit existieren von Bus und Zug bis hin zum Kreuzfahrtschiff viele Möglichkeiten, um nach Barcelona zu reisen. Am schnellsten ist man natürlich, wenn man fliegt. Mittlerweile gibt es über das Jahr verteilt sehr viele gute Angebote von Ryanair. Ist man schnell genug, kann man sich ein Schnäppchen und bereits Flüge für unter 50 € ergattern. Sicherlich zählt die Airline, aufgrund der vielen Zusatzoptionen, nicht zu den Beliebtesten. Doch im Vergleich zu anderen ist sie zwar unkomfortabel, aber immer noch die günstigste Variante.
In Barcelona wird der 15 km südwestlich gelegene Flughafen El Prat angeflogen. Sofern du von hier aus keinen Mietwagen gebucht hast und du nicht mit dem Taxi fahren möchtest, hast du drei Möglichkeiten, um in die Stadt zu gelangen. Zum einen gibt es den Express-Shuttlebus Aerobus, der viele zentrale Plätze, wie Plaça Catalunya, Plaça España oder Plaça Universität ansteuert. Ein Ticket für die Hin- und Rückfahrt kostet dabei 10,20 € und ist 15 Tage lang gültig.
Zum anderen fahren regelmäßig RENFE-Züge. Falls ihr am Terminal 1 landet, fährt ein Shuttle-Bus zum Terminal 2. Am Terminal 2 ist der Weg zu den Gleisen ausgeschildert. Hier gilt es zu beachten, dass der erste Abzweig zu den RENFE-Zügen führt. Es reicht es aus, ein T10-Ticket für 10,20 € zu kaufen. Damit könnt ihr bequem von den Bahnhöfen Barcelona Sants, Passeig de Gràcia oder Clot in die Metro umsteigen. Zusätzlich habt ihr noch 9 freie Fahrten für euren weiteren Aufenthalt zur Verfügung.
Falls ihr lieber gleich mit der U-Bahn fahren wollt, geht ihr einfach am Zugang der RENFE-Züge vorbei und folgt der Metro Ausschilderung. Mit der Flughafen-U-Bahn-Linie L9 Sud gelangt ihr direkt zu Umsteigestationen, wie Europa/Fira, Collblanc oder Zona Universitària. Bei der Option müsst ihr aber unbedingt ein zusätzliches Ticket „Billete Aeropuerto“ für 4,60 € pro Fahrt lösen.
Wo kann ich übernachten?
Wie bei der Anreise auch werden einem viele Möglichkeiten offeriert. Ob ästhetisches Boutique-Hotel, stylisches Designhotel mit Rooftopbar, unkompliziertes Hostel oder ein Airbnb Apartment – hier findet, je nach individuellem Reisebudget, jeder Topf seinen passenden Deckel. Eine äußerst schwierige Entscheidung ist auch die Lage der Unterkunft. Einerseits ist es wunderbar in Meeresnähe zu sein, ebenso in künstlerischer, natürlicher oder pulsierender Umgebung. Wo fängt man da am besten an zu suchen?
Im Prinzip ist es sehr einfach, sich in Barcelona von A nach B zu bewegen. Hat man daher eine schöne Unterkunft in der Nähe einer Metro-Station gefunden, kommt man realtiv schnell zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Bevorzugt man aber, so wie wir, viel zu Fuß unterwegs zu sein und Anreisezeit zu sparen, ist es empfehlenswert eine zentrale Unterkunft zu suchen.
Im Stadtteil Barri Gòtic seid ihr in direkter Nähe zur Shoppingmeile Las Ramblas, dem beliebten Mercat de la Boqueria, dem Palau Güell oder könnt euch durch die schattigen, engen Gassen treiben lassen. Von La Ribera seid in Windeseile vom gemütlichen Café zum Strand La Bareloneta gelaufen. Oder ihr kühlt euch im nahegelegenen Parc de la Ciutadella ab, schaut euch den Zoo an und rundet den Tag in einer der vielen Szene-Lokale mit Tapas und Wein ab. Seid ihr eher Kunst und Architektur aus und schon ganz neugierig auf die Werke von Antoni Gaudí in Barcelona? So ist der Stadteil Eixample für euch die bessere Wahl. Hier findet ihr das Herzstück, die Sagrada Família sowie die meisten herausrageneden Jugendstil-Häuser des Architekten, wie das Casa Batlló oder La Pedrera.
Noch besser ist unserer Erfahrung nach, eine Unterkunft im begehrten Stadtteil El Born zu finden.
Wir waren jeden Tag von früh bis spät auf Entdeckertour. Deshalb hat uns ein Zimmer in einer Airbnb-Wohnung völlig ausgereicht. Diese war am Rande des gothischen Viertels gelegen, gut vom Flughafen her erreichbar und ein günstiger Ausgangspunkt für unsere Ausflüge. Das i-Tüpfelchen von Martins Wohnung* war der grandiose Ausblick über die ganze Stadt, inklusive romantischer Sonnenauf- und -untergänge von der siebenten Etage aus. Außerdem wurde das Apartment (vor allem das Bad) täglich geputzt, sodass wir uns sehr wohlgefühlt haben. Von der Gäste-Seife über einen Föhn und Infomaterial auf dem Zimmer war an alles gedacht. Somit kann ich euch den (relativ) günstigen Glücksgriff nur ans Herz legen. Alternativen findet ihr ganz sicher hier:
Booking.comWas muss ich vorab beachten?
Bucht auf jeden Fall die Eintrittskarten für beliebte Sehenswürdigkeiten (ein paar Wochen) vor eurer Reise!
Für die Sagrada Família müsst ihr zwingend Online Tickets kaufen, da es keine Ticketschalter vor Ort mehr gibt. Für den Eintritt müsst ihr ein genaues Datum und ein Zweitfenster buchen, welche ihr während des Kaufs auswählt. Zudem könnt ihr einen Audioguide hinzubuchen sowie die Besichtigung einer der beiden Türme. Zur Auswahl stehen Nativity Facade (Fassade der Geburt) oder Passion Facade (Fassade des Leidenswegs). Wir entschieden uns für Letzteren, da dieser höher ist und man einen wunderbaren Blick – vom Stadtkern bis hin zum Meer – über Barcelona erhält.
Falls ihr auf Nummer sicher gehen wollt, könnt ihr auch eine Tour mit Guide und inkludiertem Einlass buchen:
Fancytravels Barcelona Tipps – Das darf auf deiner Must-See-Liste nicht fehlen:
Du bist zum ersten oder zweiten Mal für ein paar Tage in der katalanischen Hauptstadt? Du weißt nicht, wo du anfangen sollst, weil es so viele sehenswerte Ecken gibt? Dann schau dir unsere ultimativen Barcelona Tipps, mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Barcelona an. Sicherlich gibt es in der beliebten Metropole noch viel, viel mehr zu entdecken. Doch mit dem folgenden Fahrplan steht einem ersten persönlichen Kennenlernen mit all seinem Facettenreichtum nichts im Wege. Ich garantiere dir, dass du dich Hals über Kopf in die Stadt verlieben wirst.
Tipp 1: Schlendere durch das älteste Viertel Barcelonas – Barri Gòtic
Beim Bummel durch das Viertel sieht man bei genauerem Hinsehen stets neue Facetten an der gotischen Architektur sowie spannende Plätze und bedeutende historische Sehenswürdigkeiten Barcelonas. So befinden sich das Rathaus, der Bischofspalast und einige Museen sowie die Kathedrale im Herzen des Viertels. Wem eher nach Shoppen ist, der kann tagsüber in den unzähligen Geschäften seine Kreditkarte glühen lassen. Um sich dann am Abend in der gemütlichen Bar- und Restaurant-Szene niederzulassen und zu verschnaufen. Fündig werdet ihr vor allem in den umliegenden Straßen des Plaça Reial und Plaça de George Orwell.
Das gotische Viertel zählt neben den drei Stadtteilen El Raval, El Born und La Barceloneta zum historischen Stadtkern Ciutat Vella. Es erstreckt sich vom Plaça de Catalunya über die Flaniermeile Las Ramblas bis hin zum Hafen am Mittelmeer. Das labyrinthartige Viertel eignet sich perfekt für stundenlange Spaziergänge durch die sehr engen und verwinkelten Gassen. Ohne von hupenden Autos gestört zu werden, kann man sich im mittelalterlichen Flair treiben lassen oder gar die Orientierung verlieren.
1.1 La Cathedral
Bevor ihr euch die beeindruckende Sagrada Família anschaut, macht unbedingt einen Abstecher zur imposanten La Cathedral, inmitten des Barri Gòtic. Sie ist auf dem erhöhten Platz Pla de la Seu gelegen, weshalb sie auch La Seu genannt wird. Die Besonderheit der Kathedrale ist nicht nur ihre bedeutende Größe mit 90 Meter Länge, 40 Meter Breite und 70 Meter Höhe. Vor allem hat sie eine 1000-jährige Geschichte zu verzeichnen und in ihrem Erscheinungsbild lassen sich mehrere architektonische Stile ablesen.
Dies ist auf Folgendes zurückzuführen: Im Mittelalter wurde auf dem Platz zunächst ein antik römischer Tempel errichtet. Dieser wurde im Jahre 1298 ausgebaut und 1448 zu einer gotischen Kathedrale fertiggestellt. Daraufhin folgten noch viele weitere Umbauten im 19. Jahrhundert mit Plänen aus dem 15. Jahrhundert zum Vorbild, sodass das finale Ergebnis, was wir heutzutage bewundern können, erst 1913 beendet wurde.
1.2 Plaça Reial
Sehr versteckt verbirgt sich in den Gassen und Häuserzeilen ein prächtiger Platz. Der Plaça Reial, an dessen Stelle einst ein Kapuzinerkloster stand. Paradiesische Palmen und der Drei-Grazien-Brunnen in der Mitte lassen den Platz wie eine kleine Oase erscheinen und laden zu einer Pause ein. Dazu kann man sich auf den Sitzgelegenheiten und (touristischen) Restaurants um den Platz herum niederlassen. Schaut man sich den Platz dabei genauer an und lenkt seinen Blick auf die Straßenlaternen, entdeckt man ungewöhnliche Verzierungen. Ganz klar, das die Idee, Laternen mit Helmen und eisernen Schlagen zu versehen, von keinem geringeren als Antoni Gaudí stammt. Diese symbolisieren Merkur, den Gott des Handelns und wurden im Auftrag der Stadt Barcelona von Gaudí am Anfang seiner Karriere angefertigt.
1.3 Mercat de la Boqueria
Überall ist zu lesen, dass der Mercat de la Boqueria ein absoluter Muss bei einer Barcelona Städtereise ist, da er der weltweit bekannteste Markt sein soll. Demzufolge schauten wir uns diesen natürlich an. Schnell waren wir jedoch reizüberflutet von den Menschenmassen, die einem die Sicht auf die bezaubernden Details der Industriehalle mit Jugendstil-Elementen und dem Überangebot von regionalen Lebensmitteln versperrten. Blendet man die Menschen aus, ist es tatsächlich ein ganz besonderes Erlebnis, bei dem alle Sinne aktiviert werden.
Während man noch die farbenfrohen, prallen Früchte bewundert und sich nebenan durch die Süßwaren und Sangria-Sorten probiert, kündigt sich um die Ecke schon ein intensiver Fischgeruch an. Auf langen Theken werden (noch halb lebendige) Meerestiere zur Schau gestellt und teilweise vor den Augen auf dem Präsentierteller von deren Innereien befreit. Wem das noch zu unspektakulär erscheint, wird spätestens an den Fleischtheken aufgerüttelt. In den Vitrinen werden unvorstellbare Tierkörperteile ausgestellt und verkauft. Das Bild, das sich in meinen Kopf eingebrannt hat, ist ein Schweinekopf, der mich mit großen Augen anschaute.
Abgesehen von den wenigen abschreckenden Szenen, findet man hier ganz markttypisch leckere, frisch gepresste Säfte und Smoothies. Außerdem kann man an den Bars und in den kleinen Restaurants ofenwarme Tapas und Paellas verzehren.
1.4 Las Ramblas
Die bekannte und sehr touristische Shoppingmeile Las Ramblas liegt zwischen dem zentralen Verkehrsknotenpunkt – dem Plaça Catalunya – und dem südlich gelegenen Hafen. Auf ca. 1,3 km gibt es mehrere Bereiche, weshalb von der Mehrzahl Las Ramblas gesprochen wird. Der obere Abschnitt, die Rambla de Canaletes, ist ein beliebter Treffpunkt für FC Barcelona Fans. Daran schließt sich die Rambla dels Estudis an, welche von Hochschulen geprägt war und somit ihren Namen erhielt. Davon ist heute allerdings nur noch die Wissenschaftsakademie geblieben, hinzugekommen sind Souvenir- und Zeitungskioske.
Weiter unten gelangt man zum Mercat de la Boqueria, der sich auf dem ehemaligen Josefiner-Kloster-Areal befindet. Aus diesem Grund wurde dieser Abschnitt als Rambla de Sant Josep benannt. Einige Blumenhändler, die keinen Platz mehr in der Markthalle erhielten, finden sich auf der Promenade wieder. Infolgedessen wird sie im Volksmund auch als Blumen-Rambla bezeichnet.
Abgelöst wird diese von der Straßenkünstler-lebendigen Rambla dels Caputxins. Lebendige Statuen und andere Akteure posieren vor der Oper Gran Teatre del Liceu und zahlreichen Cafés. Dabei kann man seine Aufmerksamkeit auch einmal auf den Boden lenken. Denn vor der U-Bahn-Station Liceu versteckt sich ein kreisförmiges Mosaik aus Fliesen, die vom Maler Joan Miró stammen. Sucht man ganz genau, so kann man eine vom Künstler signierte Fliese finden. Außerdem erreicht man von hier aus den Plaça Reial in Kürze.
Am Ende der angrenzenden Rambla de Santa Mònica steuert man direkt auf die 60 Meter hohe Kolumbus-Säule zu, die dem Entdecker Christoph Kolumbus gewidmet wurde. Auch hier findet man einige Souvenirstände und Karikatur-Künstler vor sowie das Museum Centre d’Art de Mónica mit seiner zeitgenössischen Kunst.
1.5 Rambla del Mar, Port Vell & Spaziergang entlang der Hafenpromenade
Verlängert wurde die ursprüngliche Las Ramblas 1994 durch eine architektonisch beeindruckende Holzbrücke in Wellenform. Darüber kann man von der Kolumbus-Säule zum großen Einkaufszentrum Maremágnum spazieren und dabei auf die kleinen Segelboote am Hafen blicken. Der Ort lädt zum Verweilen auf den Bänken und einer kleinen Pause ein. Danach kann in der modernen Mall auf der künstlich angelegten Mole in den zahlreichen Geschäften geshoppt, Kaffee getrunken und in den verschiedenen Restaurants gegessen werden. Zudem ist, bei schlechtem Wetter, mit dem ansässigen Kino und dem Meereswasseraquarium (L’Aquàrium) für weiteres Entertainment gesorgt.
Tipp 2: Begib dich auf die Spuren von Antoni Gaudí
2.1 Sagrada Família
Die Basilika ist absolut einzigartig auf der ganzen Welt!
Seit 1882 bis heute ist die Sagrada Família eine einzige Baustelle. Man sollte sich daher von den vielen Kränen drum herum nicht beirren lassen oder gar enttäuscht sein. Denn ein Bauende ist in Sicht: zum 100. Todestag Gaudís im Jahre 2026 ist die Fertigstellung samt der 26 Türme geplant. Im Moment kann im Rahmen einer Führung einer von zwei Türmen besichtigt werden, wobei aber beide Türme durch eine Brücke miteinander verbunden sind. Und das ist sehr lohnenswert! Zum einen erhält man einen fantastischen Rundumblick auf die detailreiche Basilika und ganz Barcelona. (Die 400 Stufen abwärts laufen sich trotz beengtem Treppenhaus unproblematisch nach unten.) Zum anderen erfährt man durch den Audioguide viel mehr, was man mit bloßem Auge gar nicht sieht und kann sich in die geniale Denkweise des Architekten hineinversetzen.
Das Bewundern des gigantischen Kunstwerks beginnt bereits am Eingang des Areals beim Anblick der Fassade. Unendliche Verzierungen sowie kleine Figuren auf der Ostseite (Geburtsfassade) beschreiben die Geburt und das Leben von Jesus. Während auf der Passionsseite im Westen sein Leidensweg, Tod und die Wiederauferstehung im Kontrast stehen. Optisch hebt sich die leidvolle Geschichte deutlich durch geradlinige, schnörkellose Strukturen und große Figuren von der Vorderseite ab. Eine weitere Prachtfassade im Süden steht noch aus. Die derzeitige Betonfläche soll im Späteren der „Herrlichkeit“ gewidmet werden.
Auf einmal taucht man in eine mystische Phantasiewelt ein.
2.2 Casa Batlló
Eine weitere berühmte und als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnete Sehenswürdigkeit in Barcelona mit Antoni Gaudís einzigartiger Handschrift sticht am Boulevard „Passeig de Gràcia“ im Stadtteil Eixample hervor. Angelehnt an den katalanischen Jugendstil des Modernismus orientierte sich der Architekt, wie bei der Sagrada Família und anderen Objekten auch, an der Natur. In dem Falle wirken die blumigen Details und schimmernden Farben der Fassade wie eine Unterwasserlandschaft, welche durch knochenartige Säulen in Form gehalten wird.
Besonders markant ist zudem, dass es hier natürlich kein normales Dach gibt. So schließt das Haus schließt mit glänzenden schuppenartigen Fliesen ab, die einen Drachenpanzer symbolisieren. Nun fragt man sich: „Warum gerade ein Drache“? Dies ist darauf zurückzuführen, dass Gaudí bei der Umgestaltung des alten Wohn- und Geschäftshauses von Josep Batlló die Legende um den Heiligen Georg verarbeitete. Dieser war einmal ein Schutzpatron von Katalonien und soll einer Saga zufolge gegen einen ungeheuerlichen Drachen gekämpft haben.
Auf keinen Fall sollte es auch beim Anblick der Fassade bleiben, das Innere des Gebäudes hat noch viel mehr zu bieten. Genauer gesagt, begibt man sich während der Besichtigung auf eine farbenfrohe, zauberhafte Entdeckertour und fühlt sich wie ein Protagonist aus Grimms Märchen. Aufgrund der großen Bekanntheit des Hauses muss man sich allerdings auf viele Touristen und somit lange Warteschlangen einstellen. Daher ist es sehr empfehlenswert, vorher ein Online-Eintrittsticket zu kaufen. Nicht nur, um schneller ins Casa Battló zu gelangen, sondern auch um Geld zu sparen.
Der interaktive Audioguide ist in jedem Fall inklusive und eine weitere Empfehlung!
2.3 Casa Milà
Wenige Meter entfernt liegt auf derselben prunkvollen Allee ein weiteres Meisterwerk des katalanischen Architekten, welches ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Das Eckgebäude wurde einst für die Familie Milà beauftragt, welche sehr unzufrieden mit dem Ergebnis war, da es Anfang des 20. Jahrhunderts als ungewöhnliche Architektur betrachtet wurde. Sie bezeichnete es sogar als „Horrorhaus“ und zog vor Gericht. Im Volksmund wurde es, aufgrund der Bauweise und dem Erscheinungsbild, zudem auch „Steinbruch“ (La Pedrera) genannt, was sich bis heute durchsetzt. Es wurden damals erst vor Ort aus gigantischen Steinbrocken Fassadendetails herausgearbeitet. Somit machte es lange Zeit den Anschein, als würden die Steinmetze im Tagebau tätig sein.
Ganz klar inspirierte sich Gaudí bei der organischen und verspielten Fassade auch hier an der Natur. Dahin gehend wurde Bauschrott für die Balkongeländer verschweißt, welche pflanzenartig nach oben ranken. Im Vergleich zu anderen farbenfrohen Werken ist das Gebäude aber eher schlicht gehalten.
Bei unserer letzten Barcelona Städtereise haben wir uns für die Besichtigung von einem der beiden Häuser entschieden und unsere Wahl fiel auf das Casa Battló. Daher können wir nur begeistert von der Außenarchitektur sprechen. Allerdings steht ein Besuch der Innenräume und der Dachterrasse des Casa Milà auf unserer To-do-Liste für den nächsten Barcelona Aufenthalt.
2.4 Park Güell
Pack die Wanderschuhe ein! Es erwartet dich ein 17 Hektar großes bergiges Naturareal mit kurvigen Sandwegen und einigen grandiosen Ausblicken über die Stadt bis hin zum Meer. Und das völlig gratis! Das Highlight des Parks allerdings befindet sich im Herzen des Geländes und ist nicht nur gebührenpflichtig, sondern auch Besucher-limitiert. Das bedeutet, dass aller einer halben Stunde bis zu 400 Menschen gleichzeitig auf die große Plattform gehen dürfen. Daher ist es hier ganz besonders ratsam, bereits Tickets vor dem Besuch zu kaufen und sich auf ein 1-stündiges Zeitfenster festzulegen.
Es ist zweifelsohne eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten der katalanischen Metropole und deswegen ein weiterer Besuchermagnet. Man sollte sich daher auf die typischen Chinesen Gruppen, Selfie-Poser oder Instagram-Influencer einstellen und sich trotz dessen auf die lebhafte Architektur konzentrieren. Beim Betreten der Plattform wirkt diese vorerst recht unspektakulär. Erst wenn man zu den geschwungenen mit farbigen Mosaiken versehenen Sitzbänke gelangt, kommt das berühmte Postkarten-Panorama zum Vorschein. Jeder hat es sicherlich schon einmal irgendwo gesehen: Märchenhafte Häuser wie aus Hänsel und Gretel werden vor dem bildschönen Barcelona Panorama sichtbar.
Hat man die persönliche Postkarte mit eigenem fabelhaften Motiv für zu Hause erstellt, geht es die Stufen hinunter zu einem Säulengarten (Hipòstila-Saal), der die Plattform stützt. Während unseres Besuchs war die Hälfte der Fläche aufgrund von Bauarbeiten eingezäunt und gesperrt, dennoch erhielten wir einen Eindruck der Pracht aus 86 gewaltigen Säulen. Geplant wurde dieses Areal von Gaudí früher als Marktplatz in Barcelona und gleichzeitig Mittelpunkt einer neuen Siedlung mit umliegenden Villen und Scheunen für Kutschen. Damals wurde das Konzept allerdings von den Einwohnern Barcelonas nicht angenommen, weshalb es eine Zukunftsvision von Projektinvestor Eusebi Güell und des Architekten Gaudís blieb.
Vor der Plattform präsentiert sich an der Treppe ein Brunnen mit einem weiteren Wahrzeichen des Parks: ein mit farbenfroher Bruchkeramik verzierter Drache bzw. Salamander. Seine wahre Schönheit entfaltet sich aber nur, wenn man eine Sekunde erhascht, in der mal keine Besucher davor posieren und wie wild Selfies schießen. Als Miniatur kann dieses Objekt in nahezu jedem Souvenirladen an jeder Sehenswürdigkeit Barcelonas erworben werden.
Geht man die Treppe hinunter, so erreicht man den ursprünglichen Haupteingang mit den zwei prägnanten Häusern. Das rechte Gebäude war als Wartehaus geplant, in dem die Besucher der Siedlung empfangen werden sollten. Heute befindet sich darin ein niedlicher Souvenirladen. Das gegenüberliegende Zuckerhäuschen diente als Pförtnerhaus, wurde später als Wohnort von Gaudí genutzt und kann nun (mit einer längeren Wartezeit) besichtigt werden. Darin befinden sich u.a. einige interessante von ihm entworfene Möbel und es kann sich über die Geschichte des Parks belesen werden.
2.5 Palau Güell
Beim gemütlichen Schlendern durch die Straßen von Barcelona sind wir einmal ganz zufällig an diesem Gebäude vorbeigelaufen. Wir steuerten von unserer Unterkunft aus eigentlich Las Ramblas an und waren auf einer engen Querstraße (Carrer Nou de la Rambla) verwundert, weshalb sich an diesem Ort so viele Touristen verlaufen haben. Sehr unscheinbar integriert sich das Palau Güell in die Häuserzeile und wirkt ziemlich farblos – auf den ersten Blick für Gaudí sehr untypisch. Spätestens auf dem Dach spiegelt sich seine Handschrift wider. Denn man wird mit 20 lustigen Schornsteinen aus bunten Fliesen überrascht, welche als geniales Belüftungssystem des Hauses eingesetzt wurden.
Das Palau Güell ist eines der ersten großen Werke des Architekten aus der Zeit des Katalanischen Modernismus und wurde für den wohlhabenden Reeder Eusebi Güell ausgebaut. Der erfolgreiche Unternehmer erkannte schon früh das Talent von Gaudí, war Fan seit der ersten Stunde und vertraute ihm die Ausgestaltung seines palastähnlichen Stadthauses an. Es war eine große Herausforderung, in den engen und dunklen Gegebenheiten ein prachtvolles, lichtdurchflutetes Gebäude zu konzipieren, doch der Künstler meisterte es. Es gilt heute noch als Meisterwerk und wurde daher 1999 auf die Liste der Weltkulturerbestätten gesetzt.
Schon am Eingang gibt es eine große Besonderheit gegenüber den nebenstehenden Gebäuden: die riesigen Türen. Durch die oval förmigen Tore hindurch konnten einst Pferdekutschen fahren und über eine Rampe ins Untergeschoss – einem Kellergewölbe – gelangen. Von der Treppe mit Kastendecken aus Holz geht man in der Hochparterre zu den ehemaligen Geschäftsräumen von Güell und trifft auf eine 17 Meter hohe mit Licht gespickten Eingangshalle, welche bis ins Dachgeschoss reicht und mit einer Kuppel bedeckt ist. Weiter oben kann man einen Blick in die früheren privaten Räumlichkeiten werfen, um dann weiter auf das konträr gestaltete Dach mit den Schornsteinen zu gelangen. Wohin man sieht, können zahlreiche Details und hochwertig verarbeitete Materialien wie Holz, Keramik und Eisen begutachtet werden.
Bevor ihr einen Blick in das spektakuläre Innere werfen möchtet, geben wir euch den Tipp, lieber ein Online Ticket zu kaufen. Der Erwerb dieses Tickets ist etwas günstiger, als am Schalter vor Ort. Außerdem müsst ihr kein zweites Mal anstehen und kommt zügig durch den Einlass. Im Preis enthalten ist ein detaillierter Audioguide, der dich geschichtlich und konzeptionell durch alle Räumlichkeiten führt. Mit stimmungsvoller Musik und Geschichten der Familie Güell kannst du dich in die Zeit um 1900 hineinversetzen.
Tipp 3: Erfrische dich an Barcelonas Stränden
3.1 Erkunde die Küste von Barcelona mit dem E-Roller
Unserer Tipp ist, sich in Barcelona einen E-Scooter auszuleihen. Leider ist es – wie in anderen europäischen Großstädten – Anbietern wie LIME noch nicht gestattet die Roller im Stadtgebiet zu verteilen. Demzufolge ist das Mieten eines E-Rollers in Barcelona noch nicht ganz so easy. Jedoch gibt es vereinzelte Verleihgeschäfte, die neben Motorrollern auch stundenweise E-Scooter vermieten. Es ist nicht besonders preisgünstig – wir mussten sehr handeln, um einen halbwegs akzeptablen Preis zu erhalten. Allerdings ist es ein wunderbares Erlebnis mit dem Roller an der Promenade der vielen Strände entlangzudüsen, während das Haar im frischen Wind weht und die herzerwärmenden Sommerszenen vorbeiziehen sowie von einer Barcelona Sehenswürdigkeit zur nächsten zu fahren.
3.2 Platja San Sebastià & Platja de Sant Miquel
Der Platja San Sebastià ist der südlichste Strandabschnitt, welcher ab dem markanten, modernen Luxushotel W beginnt und mit dem Verbindungsstück Platja de Sant Miquel hin zum Baceloneta Strand führt. Sie bieten einen idealen Ausgangspunkt für ausgedehnte Strandspaziergänge an Barcelonas Küste. Zum Verweilen und Baden sind sie äußerst angesagt, denn mit Metro und Bus sind sie am besten zu erreichen.
3.3 Platja de La Barceloneta
In circa 20 Minuten gelangt man zu Fuß von einem Shoppingerlebnis auf der Las Ramblas zum beliebten Strand Barceloneta. Es ist ein angenehmer Spaziergang, bei dem man den Yachthafen Port Vell de Barcelona passiert. Des Weiteren findet man auf dem Weg kleine (touristische) Cafés und Restaurants sowie die typischen Souvenirverkäufer, die ihre Ware auf groß ausgebreiteten Tüchern illegalerweise präsentieren. Darunter zählen alle möglichen gefälschten Accessoires von Chanel bis Prada. Falls du aus einer anderen Richtung von Barcelona kommst, kannst du natürlich auch mit der U-Bahn fahren und direkt an der Haltestelle „Barceloneta“ aussteigen.
Am Strand angekommen fühlt man sich sofort wie im Urlaub – ein tolles Flair mit coolen Bars, kleinen Kiosken und Cafés. Das ist der herrliche Kontrast dieser Stadt: vormittags lässt du dich noch von der beeindruckenden Architektur beeindrucken, nachmittags kannst du dich schon in der Sonne bräunen und beim Eis schlecken die Sportler auf Wasser und Land beobachten. Es gibt hier u.a. ein Outdoor Gym, in dem sich (hauptsächlich oberkörperfreie männliche) Einwohner auspowern und battlen. Hast du genügend Zeit und willst die Tapas und Paellas abtrainieren, kannst du dich unter die einheimischen Sportler mischen beim Krafttraining, Volleyball spielen oder Joggen entlang der Palmen Promenade. Natürlich hast du auch die Möglichkeit, einfach nur am Strand zu relaxen oder entlang zu flanieren. Jedoch ist dieser Strandabschnitt aufgrund seiner Zentrumsnähe sehr beliebt und somit vor allem im Sommer hoch frequentiert. Willst du mehr Ruhe und weniger Menschen, so läufst du noch ein Stück weiter.
3.4 Port Olímpic (Olympischer Hafen)
Am Ende des Barceloneta Standes flanierst du über eine Holzbrücke und steuerst direkt auf eine sehr große, moderne Skulptur zu. Der „El Peix d’Or“ aus Edelstahldrähten wurde vom kanadischen Architekten Frank Gehry entworfen, welcher u.a. das Tanzende Haus in Prag konzipierte. Das beeindruckende Konstrukt stellt einen goldenen Fisch dar, der sich durch die Spiegelung in der Sonne zu bewegen scheint. Dahinter türmen sich zwei schon von Weitem sichtbare Hochhäuser auf, die die Skyline von Barcelona prägen. Dabei handelt es sich um eine Versicherungszentrale, den Torre Mapfre und eines der luxuriösesten Hotels Barcelonas, dem Hotel Arts.
Am Fuße der Wolkenkratzer beginnt ein Yachthafen, welcher im Zuge der Olympischen Sommerspiele 1992 errichtet worden ist. Dieser Ort ist heutzutage nicht nur für viele Segelliebhaber eine Anlaufstelle, sondern ist zudem ein beliebter Ausgehspot. Zahlreiche Shops, Restaurants mit großem Seafood Angebot (im höheren Preissegment), Bars sowie Clubs haben sich am olympischen Hafen angesiedelt. Abgesehen davon kann man hier aber auch einfach spazieren und die Umgebung beobachten – sowohl bei Tag, als auch bei Nacht.
3.5 Vom Platja Nova Icària bis hin zum Platja Nova Mar Bella
Die meisten glauben, dass die Strandabschnitte mit dem olympischen Hafen enden. Sie werden jedoch überrascht, wenn sie noch ein paar Meter weiter gehen. Denn danach eröffnet sich ein weiteres langes Bade-, Freizeit- und Sonnenbadeparadies. Mehrere saubere Strände mit klarerem Wasser reihen sich aneinander: Nova Icària, Platja Bogatell, Mar Bella und Nova Mar Bella. Je weiter man sich vom Platja de La Barceloneta entfernt, desto weniger Touristen und mehr Locals wirst du vorfinden. Du kannst mit Ihnen Volleyball spielen oder wirklich einfach nur die Ruhe genießen, abseits von Restaurants, Bars und des Trubels.
Tipp 4: Genieße die schönsten Aussichtspunkte
4.1 Auf den Montjuïc mit der Seilbahn
Hast du genug vom Sonnenbaden und suchst nach einem Kontrastprogramm? Dann haben wir einen weiteren Barcelona Tipp, den du dir nicht entgehen lassen solltest: Du gelangst du mit der Seilbahn Telefèric de Montjuïc sehr schnell zum Aussichtspunkt Miramar auf den Hausberg Barcelonas: den Montjuïc. Der Startpunkt liegt zwischen dem Strandabschnitt Sant Sebastià und dem Stadtteil Barceloneta. Wenn du deine Augen immer nach oben richtest, kannst du den hohen Torre Sant Sebastià in dem Areal auf keinen Fall verfehlen.
Sei aber vorgewarnt! Denn es ist gut möglich, dass du mehrfach anstehen musst, zunächst einmal an der Ticketschlange, bevor du mit einem Fahrstuhl nach oben gelangst. Ein weiteres Mal musst du gegebenenfalls vor Eintritt in die Gondel warten. Sowohl die Personen-Kapazität des Fahrstuhls als auch die der Seilbahn-Kabine sind stark begrenzt. Jedoch können wir aus Erfahrung heraus sagen, dass wir zügig vorangekommen sind. Die Kosten für eine Bergfahrt sind etwas preisintensiver, mit 11 € / Person oder 16 € / Person (für Berg- und Talfahrt). Allerdings lohnt sich die 750 Meter lange Gondelfahrt allemal – selbst für Höhen-Angsthasen.
Es ist ein unvergessliches Erlebnis, Barcelona aus der Vogelperspektive betrachten zu können.
Nach circa zehn Minuten erreichst du den 173 Meter hohen Montjuïc und kannst das Panorama noch einmal auf einer Plattform auf dich wirken lassen, ehe du die Parks des Bergs erkundest. Genial ist auch die Sicht vom Restaurant Martínez (Reservierung im Voraus notwendig!) aus. Zudem befinden sich eine Vielzahl an kulturellen Highlights on top, wie das Schloss von Montjuïc, das Freilichtmuseum Poble Espanyol (das spanische Dorf), die Miró Stiftung, das Völkerkundemuseum oder das nationale Kunstmuseum von Katalonien Museu Nacional d’Art de Catalunya (MNAC). Bringst du genügend Zeit mit, so kannst du dich den ganzen Tag auf dem Montjuïc aufhalten.
4.2 Mit der Vespa zum Tibidabo düsen
Sehr abwechslungsreich und einer unserer Top-Insider Tipps für Barcelona ist: leihe dir eine Vespa aus und mache damit die Straßen Barcelonas unsicher. Wer sich sicher damit fühlt, den Verkehr und mehrspurige Straßen nicht scheut, sollte dies unbedingt machen. Es macht unheimlich Spaß die kurvigen Straßen nach oben zu fahren spart auch noch Zeit im Vergleich zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, günstig ist es leider nicht unbedingt. Unsere Empfehlung mit hohem italienischem Kultfaktor ist der Verleih Vesping. Hier kannst du die Roller stunden- oder Tagesweise ausleihen. Wenn du dich für 2 Tage entscheidest, kommst du unterm Strich günstiger (75 €). Wir hatten uns allerdings für die 6 Stunden Variante (30 €) entschieden, da wir für den nächsten Tag schon andere Pläne hatten und wirklich nur zum Tibidabo fahren wollten.
Eine hervorragende Möglichkeit für Barcelona Neulinge, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Auf dem Tibidabo angekommen, erwarten dich gleich mehrere Highlights. Zunächst läufst du zum Wahrzeichen gerade zu: der Kirche Sagrat Cor. Falls du schon einmal Paris besucht hast, wird dich die Bauweise eventuell an die auf dem Montmartre stehende Sacre Coeur erinnern. Kein Wunder! Denn dieses Meisterwerk wurde zum Vorbild für den Bau der Sagrat Cor genommen. Ebenso gigantisch wie das französische Bauwerk wirkt das Monument, wenn du von den Treppenstufen bis hin zur Christusstatue auf der Spitze blickst, welche ihre Arme über Barcelona schützend ausstreckt.
Worin sich aber beide Kirchen gravierend unterscheiden, ist deren Umfeld. Bei der katalanischen Kirche liegt dir die Metropole Barcelona und das Meer zu Füßen. Sobald du die ersten Stufen hinauf gehst, erhältst du ein fantastisches 360 Grad Panorama und das völlig gratis! Während du die katholische Kirche besichtigst, wirst du im Außenbereich noch weitere Plattformen begehen, bei denen du die Aussicht genießen kannst. Am aller besten wird sicherlich der Blick von den Füßen der Christusstatue sein. Während unseres Besuchs war der Fahrstuhl (Eintritt: 4 €) zur Statue allerdings geschlossen, weshalb wir hier keine Empfehlung aussprechen können.
Weiterhin wird dir mit dem zweitältesten Freizeitpark Spaniens, dem Parc d´Atraccions Tibidabo, ein Retro-Spektakel geboten. Du kannst ihn nicht verfehlen, denn er befindet sich direkt vor der Sagrat Cor. Wir schlenderten einfach nur zwischen den Fahrgeschäften hindurch, kauften uns ein leckeres Ben&Jerry’s Eis sowie Churros mit Schokosauce und genossen die Aussicht von der großen Plattform aus. Um uns herum schwirrten viele spanische Kinder umher, welche sehnsüchtige Blicke auf die Zuckerwatte-Stände warfen und dem Clown bei seinen artistischen Kunststücken und Comedy-Einlagen zujubelten. Die nostalgischen Fahrgeschäfte – u.a. Riesenrad, Karussells, Achterbahn – ein Besuch im Automatenmuseum Museu d’Automates und im 4D Kino runden einen perfekten Familientag ab.
Die zwei spektakulären Aussichtspunkte reichen dir noch nicht und du willst noch höher hinaus? Überraschung! Es gibt noch einen weiteren Turm auf dem Tibidabo zu besichtigen: den Torre de Collserola. Der für die olympischen Sommerspiele 1992 erbaute Fernsehturm überragt mit 288 Metern Höhe alle Bauwerke und Sehenswürdigkeiten Barcelonas. Ab der Mitte ungefähr befindet sich die Ebene „El Mirador“, von der du bei guter Sicht bis zu 70 km weit sehen kannst.
4.3 Bunkers del Carmel – Kein Insidertipp mehr
Große Erwartungen hatten wir, denn wir haben auf Instagram schon die wunderschönen, inszenierten Bilder des Mirador (Aussichtsplattform) del Carmel gesehen – sicherlich wird es ein unvergessliches Erlebnis, dachten wir. Nun ja. Die Aussicht war tatsächlich spektakulär, doch 1. haben wir sehr lange gebraucht, um zu der ehemaligen Militärbasis zu gelangen und 2. war diese mehr als überlaufen, sodass wir warten mussten, um einen schönen Platz an der Mauer zu erhalten. Nach dem ersten negativen Eindruck konnten wir jedoch das Farbspiel zum Sonnenuntergang und das 360 Grad Panorama in vollen Zügen genießen
Das, was du also beachten solltest, ist, dich zeitig genug (am Nachmittag) auf den Berg zu begeben und eventuell alle Utensilien für ein kleines Picknick mitzunehmen. So kannst du dir ein lauschiges Plätzchen in der ersten Reihe ergattern und bei einem Wein und leckeren Tapas über die wunderbare Skyline von Barcelona mit all ihren wunderbaren Sehenswürdigkeiten blicken – und das völlig gratis! Im Gegensatz zum Blick vom Tibidabo erscheint die Stadt noch näher und direkt vor deinen Füßen zu liegen.
Wie kommst du zu dem Hügel der Bunkers del Carmel? Da gibt es zwei günstige Möglichkeiten. Du fährst du mit der Metro bis zur Haltestelle „El Carmel“ (L5) oder bis „Guinardó / Hospital Sant Pau y Alfons X“ (L4). Danach musst du allerdings noch einen ca. 30 minütigen Fußmarsch, immer bergauf, einkalkulieren. Wenn du etwas näher heranfahren und weniger laufen möchtest, nimmst du den örtlichen Bus. Die Linien V17, 24, 92 und 119 fahren jeweils in die Richtung des Mirador del Carmel. Sonst kommst du mit einem Leihwagen oder -motorrad noch näher zur Aussichtsterrasse.
Tipp 5: Schlemme dich durch die katalanische Küche
Genauso wie Gaudís Kunst ist auch die katalanische Küche: bunt. Es lohnt sich schon allein, nur wegen des kulinarischen Erlebnisses nach Barcelona zu reisen und sich durch alle Geschmackswelten zu probieren. Hauptsächlich kombiniert die mediterrane Küche frische Zutaten von regionalen Farmen und aus dem Meer mit Gemüse und aromatischen Kräutern.
Las Ramblas und die umliegende Region lockt mit einer großen Auswahl an Restaurants viele Touristen an, doch kein Einheimischer würde dort einkehren. Authentischeres regionales Essen findest du eher in den Vierteln El Born, Barceloneta, El Raval und Gràcia. Wenn du generell in Spanien zu Abendessen gehen möchtest, stelle schon einmal deine deutschen Gewohnheiten um und orientiere dich an die späten Abendstunden. Die Restaurants öffnen erst ab 20 / 20.30 Uhr. Du musst nicht reservieren, da die Locals meist erst gegen 9 oder 10 in den Restaurants aufschlagen werden.
Unsere absoluten Favoriten unter den Cafés und Restaurants in Barcelona findest du hier:
5.1 Frühstück / Brunch
Während die Locals am Morgen lieber Ihren Espresso Shot in einer Bar herunterkippen, gibt es in Barcelona eine große Auswahl an hippen Frühstücks- und Brunchlokalen mit Superfood, Bowls, Eierspezialitäten und Pancakes. Jeden Tag haben wir ein neues herausragendes Café getestet, denn wir lieben ein gesundes, buntes Frühstücks sowie vor allem Bowls und guten Kaffee! Unser Favorit war mit Abstand das stylische „Alsur Café“ in El Born. Beim Studieren der Karte läuft einem schon das Wasser im Mund zusammen und man wird mit liebevoll arrangierten Speisen verzaubert. Zudem sitzt man schön ruhig auf dem Plaça de Sant Cugat oder im liebevoll gestalteten Café.
Ihr wollt noch mehr Tipps? Dann lest euch demnächst unseren Artikel zu unseren Top-Brunchlokalen in Barcelona durch.
5.2 Katalanische Paella
Die bekannteste Spezialität in Spanien ist das Pfannengericht Paella, die ihren Ursprung in der benachbarten Stadt Valencia fand. Aufgrund dessen werden die Paellas in schlechten Restaurants oftmals nur importiert und aufgetaut. In sehr guten Restaurants in Meeresnähe findest du allerdings eine perfekte Adaption des traditionellen Gerichts mit Reis, Fisch, Meeresfrüchten und Safran. Gehe am besten in das Viertel Barceloneta, um in einer Marisquería (Restaurant mit Meeresfrüchten- und Fisch-Spezialitäten) in den Genuss einer perfekten Paella zu kommen.
Auch weiter nördlich kannst du Glück haben: Wir liebten unsere Paella im stilvollen „La Fonda“ im gotischen Viertel, die wir am ersten Abend unseres Städtetrips genossen. Die Preise sind in Ordnung und du bekommst große Portionen und einen schnellen Service.
5.3 Tapas
Falls dich der kleine Hunger am Nachmittag plackt, so findest du in kleinen Lokalitäten oder auf Märkten die berühmten Tapas zum Snacken. Aber vor allem abends wird die Tapas-Kultur in den Restaurants zelebriert. Ob vegetarisch, mit Fleisch oder Fisch, warm oder kalt – Tapas gibt es für jeden Geschmack und in jeglicher Variation zu bestellen und werden zu Brot mit Bier oder Wein serviert. Beachte, dass jede Tapas einzeln abgerechnet wird und du somit schnell mal ein teures Abendessen erhalten kannst.
Neben dem klassischen Fingerfood wie Oliven, spanischer Manchego-Käse, iberischer Schinken oder Boquerones (Sardellen in Essig) findest du weitere spannende Kompositionen auf den Speisekarten. Dazu gehören beispielsweise Croquettes (Kroketten mit Schinken-, Käse- oder Garnelenfüllung), spanische Tortilla (Kartoffelomelett), Banderillas (Fischspieße mit Eiern, Gemüse und Oliven), Patatas Bravas (Bratkartoffeln mit pikanter Sauce) oder Boles de Picolat (Hackfleischbällchen mit Tomatensauce).
Die besten Tapas haben wir im „Bormuth“ in El Born gegessen. Wir hatten großen Hunger, sodass wir verschiedenes ausprobierten und am Ende auch viel bezahlten. Doch es lohnte sich. Das Restaurant ist ein uriges Örtchen bei dem du authentisches Essen serviert bekommst. Die Karte ist übersichtlich und mit den feinsten Raffinessen gespickt. Mit Sangria oder Bier dazu fühlst du dich wie ein echter Local.
Die Einheimischen probieren meist in einer Tapas-Bar nur eine kleine Auswahl und ziehen dann gern in geselliger Runde zur nächsten weiter. Du schließt dich lieber geführten Touren an, um keinen Insider zu verpassen? Dann kannst du einen Tapas-Crawl durch Barcelona buchen:
5.4 Crema catalana
Zum perfekten Abschluss eines Abendessens empfehlen wir dir unbedingt, den Dessertklassiker Crema Catalana zu probieren. Sie ist eine köstliche Creme mit Zimt- und Zitronenaromen, die mit einer Karamellkruste überzogen ist. Im Gegensatz zur kleinen französischen Schwester, der Crème brûlée, wird diese Speise in einer Tonschale und ohne Vanillezusätzen serviert. Außerdem wird sie nicht im Wasserbad, sondern unter Hitze zusammengerührt und nur mit Milch, statt Sahne zubereitet. Traditionellerweise wird die Kruste durch ein im Ofen erhitzten Eisens auf die fluffige Creme gebrannt, bis sich Karamell bildet.
Tipp 6: Gehe auf Graffiti-Jagd
Pablo Picasso, Joan Miró, Antoni Gaudí – Barcelona ist berühmt für seine Kunstszene. Nicht nur in herausragenden Museen und Galerien der Stadt verbirgt sich die florierende Szene, sondern vor allem auf der Straße. Streetart boomt und wandelt graue Fassaden wie ein Chamäleon in wechselnde Ausstellungen um und ist europaweit beliebt. Bunt, sozialkritisch, auffällig – bereits im Stadtteil Barri Gòtic kannst du an jeder Ecke faszinierende Kunstwerke entdecken.
Am besten suchst du dir einen Sonntag heraus, an dem du das ganze Stadtzentrum auf eigene Faust unsicher machst. Denn da haben die Läden geschlossen und du findest noch zusätzliche städtische Leinwände an Rollläden, welche sich an Werktagen verstecken. Falls du gezielter an die Kunstwerke herantreten möchtest, gibt es auch die Möglichkeit, sich einer geführten Street Art-Tour anzuschließen:
Wir haben uns zum weniger touristischen Trendviertel Poblenou begeben und konnten ungestört ein Graffiti nach dem anderen bewundern. In dem industriellen Stadtteil sind viele stillgelegte Fabriken angesiedelt, die eine große Bühne für urbane Kunst bieten. Deshalb möchten wir euch diesen Insider Tipp auf keinen Fall entgehen lassen. Beachtet jedoch, dass sich das Viertel im stetigen Wandel der Sanierung befindet, sodass einige verfallene Gebäude zu modernen Büros oder Hotels umgebaut werden. Somit kann es passieren, dass die Outdoor Galerie mit der Zeit kleiner wird.
Wir verbunden unsere E-Roller Tour an der Strandpromenade mit dieser Graffiti-Tour, starteten am Platja de La Nova Mar Bella und bogen ab in die große Hauptstraße Carrer de la Selva de Mar. Möchtest du die Strecke lieber zu Fuß laufen, so kannst du mit der Metro L4 zur Haltestelle „Selvar de Mar“ oder „Pere IV“ fahren. Folgst du der großen Hauptstraße, so findest du eine riesengroße Auswahl von Kunstwerken, die ganze Gebäudefassaden zieren. Es lohnt sich auch, einmal in die Nebenstraßen abzubiegen. Die Carrer de Veneçuela, Carrer Pere IV und die Carrer de Espronceda (rund um die Chemiefabrik La Escocesa) offerieren ein weiteres buntes Spektrum an urbaner Kunst.